Turnsport – Turnfamilie – Turnfest Regensburg vom 27.04. – 01.05.23

Das Deutsche Turnfest Leipzig 2021 fiel leider aus wegen der Coronapandemie. Das Landesturnfest Rheinland-Pfalz sollte in diesem Jahr stattfinden. Leider aber in einer dermaßen abgespeckten Version, dass niemand aus der TG die Lust verspürte, daran teilzunehmen.

Mit der Ernüchterung über die Unfähigkeit des eigenen Landesverbandes, suchten wir nach einer Alternative, die das bot, was für uns ein richtiges Turnfest ausmacht. Beim 33. Bayrischen Landesturnfest in Regensburg wurden wir fündig. Hochmotiviert starteten am Donnerstag 27.04.23 29 Turner und Turninnen aus den Abteilungen Rhönradturnen, Gtw, Gtm und Gte von Polch in Richtung Regensburg.

Nach einer doch verkehrsbedingt recht anstrengenden Fahrt kam man am Abend in der Mittelschule in Neutraubling an. Zusammen mit mehreren Hundert anderer begeisterter Turnfestbesucher wurden zwei Klassenräume bezogen.

Es dauerte nicht lange und man hatte sich mit den Gegebenheiten arrangiert. Der Weg zur Toilette war weit. Der Weg zur Dusche noch weiter. In jedem Klassenraum hatte jeder seinen Platz gefunden und sich eingerichtet.

Und schon fand man sich am ersten Abend im Flur zusammen, um die erste Lektion „Turnfamilie“ zu erleben. Nämlich das gemeinsame und abteilungsübergreifende Erleben der Geselligkeit. Wie einer richtigen Familie halt.

Am frühen Freitagmorgen, 28.04.23, startete das Programm. Während die ersten zum Wahlwettkampf in die Donauarena und die Halle Nord starteten, begaben sich andere in die Stadt, um die Wege und die Gegebenheiten dort zu erkunden. Leider war das Wetter sehr kühl und regnerisch, so dass man schnell wieder in die Schule verlagerte.

 

Die Abteilung Rhönrad wurde durch Joy-Celina Böffgen vertreten. Sophie Daheim sollte ebenfalls turnen, hatte sich aber an der Hand verletzt und musste leider verzichten.

In der Stadt gab es am Festplatz, dem Dultplatz, ein Rahmenprogramm, das ebenfalls viel zu bieten hatte. Allein das Wetter hielt den Spaßfaktor im Rahmen.

Dennoch gab es ein Highlight. Unsere Sportler trafen auf den derzeit wohl leistungsstärksten Turner in Deutschland, Lukas Dauser. Er ließ es sich nicht nehmen, für ein Foto zu posieren.

Allein der eine oder andere zeigte schon die ersten Ermüdungserscheinungen. Wer glaubte, dass man bei einem Turnfest regelmäßig und gut ausschlafen kann, sah sich eines besseren belehrt.

An diese Umstände musste sich augenscheinlich Kevin Henschel noch gewöhnen.

Am Abend stand ein weiteres gemeinschaftliches Event an. Im Audimax der Uni Regensburg wurde die Turnfestgala aufgeführt. Auch sie ist ein fester Bestandteil eines jeden (ordentlich) organisierten Turnfestes und darf nicht fehlen.

Hier wurden akrobatische Höchstleistungen gezeigt, Kunst – und Zauberstückchen und auch die Komik kam nicht zu kurz.

Rundum eine sehr gelungene Veranstaltung.

Der Weg zurück in die Schule war für uns immer ein wenig umständlich. Natürlich berechtigte die Turnfestkarte zur kostenfreien Nutzung des ÖPNV, allein die Dauer zehrte ein wenig an den müden Nerven. Zwischen 30 und 45 Minuten musste man letztlich doch immer rechnen. Zuzüglich des einen oder anderen Umsteigens. 
Davon ließ man sich jedoch nicht einschüchtern und beteiligte sich unmittelbar an der schon im Gange befindlichen Spontanparty mit vielen anderen Sportsfreunden aus der Turnfestfamilie. Auch das wieder eine Lektion in Sachen „Turnfestfamilie erleben“. Für die alten Turnfesthasen immer gern mitgenommen und für die Neulinge einfach ein Erlebnis.

Und wem das letztlich zu laut, zu anstrengend oder sonstwie zu viel wurde, der konnte sich auch zurückziehen und seine eigene kleine und etwas ruhigere Fete feiern.

Wir hier auf dem Flur, der unsere beiden „Wohn-Klassenzimmer“ trennte.

Nach einer sehr kurzen und zum Teil auch noch sehr lauten weiteren Nacht (einige atmeten doch schon sehr laut…..) stand für die älteren der Wahlwettkampf an.

So starteten Daniel Wagenleitner, Benedikt Juchem, Lukas Müller, Kevin Henschel, Christian Gügel, Melina Scherhag, Christine Diensberg, Katharina Veith und Lilli Becker in ihren Wettkampf.

Zugegebener Maßen ist der Wahlwettkampf aufgrund der großen Teilnehmerzahl doch immer recht wuselig. Aber es geht hierbei nicht um irgendeine wichtige Qualifikation, sondern in erster  Linie um den Spaß und das Gefühl dabei gewesen zu sein.

Die Ergebnisse hierzu können dem Pressebereicht entnommen werden.

 

Doch vor dem Wettkampf stand für drei Jungs erst einmal im Vordergrund die doch schon  recht geschundenen Muskeln und Knochen auf Schwung zu bringen. Auch hier einmal mehr zu erkennen, wie Turnfestfamilie funktioniert. Man hilft sich gegenseitig, wie in einer richtigen Familie halt.

Während dann die gesamte TG-Familie aufbrach, machten sich die, die nicht zum Wettkampf sollten auf zur weltberühmten Walhalla, die nur wenige Kilometer entfernt lag und gut zu erreichen war. Die Truppe zeigte sich von dem imposanten Gebäude an einem Hang weit über der Donau tief beeindruckt. Ein wenig Kultur darf halt nicht fehlen.

In der gleichen Zeit gaben die Wettkämpfer in den beiden Hallen ihr Bestes.

Und die Ergebnisse machten augenscheinlich allen Spaß.

Währenddessen nahm eine weitere Gruppe an einer recht interessanten Stadtführung teil, die doch recht tiefe und beeindruckende Einsichten in die Geschichte der Stadt brachten. Und Regensburg ist tatsächlich eine wunderschöne Stadt. Es gibt wohl in ganz Deutschland keine andere Stadt, deren Altstadt noch so groß und gut erhalten ist, wie hier.

 

Wieder andere verkürzten sich die Zeit bei den Mitmachangeboten auf dem Festplatz oder dem nahe gelegenen Platz auf der Jahnsinsel, auf der der so genannten Handstandtüv absolviert werden konnte und eine Airtrackbahn neben der anderen lag und einlud sich nach Herzenslust müde zu machen.

Der Rest des Tages wurde wieder in der Schule verbracht. Und wie nicht anders zu erwarten ging bei unserem Eintreffen die Party hier schon richtig ab.

Die Wettkämpfer konnten ihren Erfolg feiern.

Die anderen teilten ihre Eindrücke aus der Stadt miteinander und alle hatten ihren Spaß.

Der darf bei diesen Veranstaltungen natürlich auch nicht zu kurz kommen.

Man kann auf den Fotos wohl leicht erkennen, dass dies auch hier der Fall war.

Nach einer weiteren kurzen Nacht (inzwischen hatte man sich schon fast daran gewöhnt) stand ein Tag ohne Wettkampf an. Was nicht bedeutete, dass man sich nicht anstrengen musste.

Dennoch taten sich manche sehr schwer mit dem Wachwerden. Noch schwerer mit dem Aufstehen und es mussten schon einige Tassen Kaffee herhalten, um den Körper und Geist in die Gänge zu bringen.

Man erkennt sie nicht wirklich, aber es sind Christian Schlich und Christian Gügel, die hier kaum wach zu kriegen waren.

Irgendwann kam die ganze Truppe doch in der Stadt an.

Das Wetter war mittlerweile wirklich ausgesprochen frühlingshaft mit sehr angenehmen Temperaturen, so dass man gemeinschaftlich den Handstandtüv auf der Jahninsel, unmittelbar an der Steinernen Brücke“ absolvieren konnte.

Das Ziel hierbei ist es einen Handstand mind. 3 Sekunden zu stehen, dann 3 – 5 Schritte zu gehen und zumindest eine halbe Drehung zu absolvieren. Unter den strengen Augen der Bewerter und mit eine wenig Hilfestellung in dem einen oder anderen andren Fall gelang das aber schließlich jedem.

Christian Gügel schafft es mit ein wenig Hilfe ganz locker

Nico Waldenburger tut sich bei der Drehung ein wenig schwer, aber auch ihm kann geholfen werden. 

 

 

Mitten in der Stadt, ganz in der Nähe des beeindruckendem Doms, konnte der zweiten Ansteckpin erlangt werden. Beim sogenannten „Regensburg-Champion“ mussten verschiedene Stationen durchlaufen werden.

So musste man ein Puzzle vom Dom, das auf mehreren Bierkisten verteilt war zusammensetzen können. Es wurde Seilgesprungen, zielgeworfen, weitgesprungen, sich mittels zweier Bierkisten über eine Strecke bewegt, ohne den Boden zu berühren und mit einem Tablett, auf dem zwei volle Wassergläser standen durch einen Parcour balancieren.

Nun zieren einige Sporttaschen zwei weitere schöne Erinnerungsstücke, denn die Pins prangen sehr oft auf ihnen.

Lara Waldenburger setzt das Puzzle zusammen

Gerd Diensberg gibt alles um so schnell wie möglich durch den Parcour zu kommen.

 

 

 

Mit der Fahrt auf dem Partyboot stand ein weiteres Highlight auf dem Programm. Gegen 20.30 Uhr startete das Boot auf der Donau zu einer herrlichen Fahrt in den Abend. Zunächst konnte auf dem Oberdeck freizügig gefeiert und getanzt werden. Ein DJ legte kräftig auf. Nach Einbruch der Dunkelheit und als es sich auf 22.00 Uhr näherte, verlagerte die Party ins Unterdeck und da blieb wirklich nichts trocken.

Die Party war so ausgelassen, dass augenscheinlich selbst der Kapitän seinen Spaß hatte. Jedenfalls legte das Boot erst eine Stunde später an, als es geplant war.

Das war natürlich toll, denn es verlängerte die Zeit zum Feiern.

Der unangenehme Nebeneffekt war, dass nach 00.00 Uhr kein Bus mehr nach Neutraubling in unsere Schule fuhr. Selbst ein schneller Dauerlauf quer durch die Stadt zum Hauptbahnhof erfüllte die Hoffnung auf einen  letzten noch fahrenden Bus nicht.

So blieben nicht mehr viele Optionen.

Aber wozu hat man schließlich eine Turnfestfamilie. Also schnell mal zwei Leute in der Schule angerufen und schon kamen Dirk Erbele und Nico Waldenburger als Retter in der Not mit ihren PKW angefahren und holten die Zurückgelassenen ab. Sogar eine zweite Tour wurde noch nötig, aber dann waren alle wieder gut zurück. Wenn auch mittlerweile sehr spät.

 

Nach der letzten Nacht in der Mittelschule in Neutraubling stand großes Reinemachen auf dem Plan. Die Klassenzimmer mussten schließlich genauso übergeben werden, wie beim Einzug.

Und natürlich musste vor dem Ende auch noch das Foto „Danach“ geschossen werden. Jeder, der die Lust verspürt, kann nun das Foto „davor“ mit dem „Danach“ vergleichen……

Als absolut letzte Aktion stand an diesem Tag lediglich der Festzug und die Abschlussveranstaltung auf dem Plan.

Einige zogen es jedoch vor, schon die Heimreise anzutreten.

Unter anderem auch Thomas Hering und seine Mitfahrer, denn Thomas hatte freundlicherweise seinen Anhänger zur Verfügung gestellt, in dem so manches Utensil fürs Turnfest untergekommen war. Ohne diesen Anhänger hätte das viele Gepäck nicht in die sieben benutzten Fahrzeuge gepasst. Dafür gebührt ihm der Dank aller Teilnehmer.

 

Alle anderen begaben sich aber ein letztes Mal in die Stadt. Denn schließlich galt es noch das Fahnenband zu ergattern, das es eben nur gibt, wenn die Fahne auch durch den Festzug getragen wird.

Die Fahnenabordnung bestand in diesem Fall aus Daniel Wagenleitner, Kevin Henschel, Lukas Müller, Benedikt Juchem und Ralf Schlich

 

Daniel Wagenleitner und Benedikt Juchem präsentieren das neue Fahnenband bei der Aufstellung vor dem Dom in Regensburg.

Mit insgesamt ca. 1300 Teilnehmern war es ein recht langer Festzug, der mit vielen Musikern begleitet durch die Altstadt zog.

Vorbei am Dom, über die Steinerne Brücke bis hin zum Festplatz direkt an der Donau.

Am Festplatz löste sich der Festzug auf und man genoss die letzten Stunden bei schönem Wetter und bester Laune. Die Heimreise konnte letztlich gegen 16.30 Uhr angetreten werden und verließ absolut reibungslos.

Im Ergebnis lässt sich feststellen, dass es ein absolut gelungenes Turnfest war. Die alten Turnfesthasen sahen sich bestätigt, die Turnfestneulinge haben so zusagen Lunte gerochen und sind schon ganz heiß auf das nächste Turnfest.

Schon jetzt sind alle hochmotiviert, spätestens 2025 beim Deutschen Turnfest in Leipzig dabei sein zu können.

Wenn nicht noch im kommenden Jahr ein Landesturnfest mit seinem Programm lockt. Man wird es an dieser Stelle lesen können...